Gelenkoperationen Knietotalendoprothese

Implantation einer Knietotalendoprothese

Wann ist der Eingriff nötig?

Generell ist eine Knietotalendoprothese (KTEP) notwendig, wenn ein hochgradiger Verschleiß im erkrankten Kniegelenk vorliegt.

Die Ursachen dieses Gelenkverschleißes können vielfältig sein.

  • angeborene Neigung zum Gelenkverschleiß
  • chronische Überlastung / Fehlbelastung
  • angeborene Kniegelenksfehlentwicklung (z.B: bei fehlerhafter Beinachse)
  • fehlerhafter Gelenkschluss (z.B. infolge knienaher Knochenbrüche)
  • Folgen einer örtlichen Knochendurchblutungstörung (Morbus Ahlbäck, Osteochondrosis dissecans).

Der wichtigste Grund für die Entscheidung zur Operation ist jedoch nicht allein das Röntgenbild. Die Operation sollte erst durchgeführt werden, wenn zunehmende Schmerzen (auch nächtliche Ruheschmerzen), Bewegungseinschränkungen und Gangstörungen die Lebensqualität bzw. -freude stark reduzieren.

Generell gibt es 2 Verankerungsprinzipien der Endoprothesenkomponenten.

Die zementierte Form: hier wird die Prothese mit einem speziellen Kunststoffklebstoff in den Knochen eingebracht.

Die zementfreie Form: hier wird das Implantat durch ein definiertes Übermaß (press fit) im Knochen verankert. Eine spezielle Oberflächenstruktur sorgt für eine biologische Verankerung im Knochenlager.

Die Prothese besteht für beide Verankerungsverfahren aus einer Kobalt-Chrom-Schmiedelegierung. Die zementfreie Variante ist noch mit einer Oberflächenstruktur beschichtet. (z.B: aus Titan). Für Nickelallergiker gibt es Endoprothesen mit einer speziellen Oberfächenbeschichtung, die das Austreten von Chrom-, Nickel-, und Kobaltionen verhindert.

Die Kniegelenkstotalendoprothese besteht generell aus folgenden Komponenten:

  • der Oberschenkelkomponente
  • dem Gleitpartner (Inlay – aus Polyethylen)
  • der Unterschenkelkomponente mit dem Verankerungsschaft

Prinzipiell unterscheidet man folgende Implantationsverfahren:

  • dem einseitigen Oberflächenersatz (bei einseitiger Zerstörung am erkrankten Kniegelenk) Bild1
  • dem komplettem Oberflächenersatz (häufigste Variante bei Knieverschleißerkrankung) Bild2
  • dem achsgeführten Oberflächenersatz (bei schwerer Beinachsfehlstellung) Bild3

Welche Form des Gelenkersatzes für Ihre Form des Kniegelenksverschleißes geeignet ist, wird mit Ihnen im Vorgespräch besprochen und festgelegt.

  • Gemeinsame Festlegung des Operationstermins in der Sprechstunde
  • Operationsaufklärung (gern auch mit Angehörigen) in ruhiger Atmosphäre in unserer Praxis
  • Anfertigung der digitalen Röntgenaufnahmen
  • Abklärung wichtiger Befunde mit dem behandelnden Hausarzt
  • Stationäre Aufnahme am Vortag der Operation (Sonntag ca. 12.30 Uhr)
  • Anästhesiegespräch und Gespräch mit Sozialdienst (wegen Einleitung REHA) ca. 2-4 Wochen vor geplanter Aufnahme direkt in der HELIOS Klinik Schkeuditz nach vorheriger Terminvereinbarung
  • Dauer des stationären Aufenthaltes ca. 1 Woche

  • Es erfolgt ein Längsschnitt über der Vorderseite des operierten Kniegelenkes.
  • Danach werden an der Rückfläche der Kniescheibe die Zeichen der Arthrose beseitigt. Bis auf wenige Ausnahmen erfolgt generell kein künstlicher Kniescheibenrückflächenersatz.
  • Nun werden diffizil nach einem millimetergenauem Schablonensystem und unter Beachtung der Wiederherstellung der natürlichen Beinachse der Unter – und Oberschenkelknochen für die Aufnahme der Endoprothesenkomponenten zurechtgeschnitten.
  • Nach Einsetzen der Probekomponenten und einer Funktionsprobe werden dann die eigentlichen Komponenten passgenau eingebracht. Die häufigste Variante ist hierbei: zementfreies Oberschenkelimplantat und zementiertes Unterschenkelimplantat. Als Gleitpartner dient ein festes oder sogenanntes „mobiles“ Polyethyleninlay.
  • Nochmals Prüfung der Gelenkfunktionalität und Vernähen der Gelenkkapsel sowie der Weichteile; Drainageschläuche werden in Wunde gelegt damit Wundsekret abfließen kann (verbleiben 2-3 Tage) und die Haut wird verschlossen.

Ihre Spezialisten
für diese Behandlungsmethode

Dr.med. Markus Blüthner

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F 0341 / 308473123
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