Ambulante Operationen

Wir führen im Rahmen unseres operativen Spektrums Eingriffe an der Hand, am Ellenbogengelenk oder am Fuß ambulant durch. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten haben wir dazu die Möglichkeit in der Gemeinschaftspraxis Drs. Barth/Seelig und in der Acquaklinik.

Ob eine Operation ambulant durchgeführt werden kann, ist zum einen individuelle Entscheidung. Also nicht in einer Klinik nachbehandelt zu werden, sondern in der gewohnten Umgebung, zu Hause. Allerdings gibt es auch Vorgaben der Krankenkassen, welche Eingriffe ambulant zu erfolgen haben und welche gesundheitlichen Risiken eine ambulante Behandlung ausschließen. Wir beraten sie dazu gern.

In der Acquaklinik erfolgen vorrangig die im ambulanten Sektor möglichen Eingriffe am Fuß (siehe Abschnitt Operationen am Fuß) sowie die Arthroskopien (siehe Abschnitt Arthroskopie).

Frau Dr. Babett Döhnert belegt in unserer Praxis seit 2009 den Tätigkeitsschwerpunkt der operativen Therapie mit Ausrichtung auf das Fachgebiet Spezielle Fuß- und Sprunggelenkchirurgie.

Sie führt pro Jahr ca. 500 offene und arthroskopische Operationen durch.
Die Operationen erfolgen stationär im Evangelischen Diakonissenkrankenhaus Leipzig oder der Helios Klinik Schkeuditz bzw. ambulant in der Acquaklinik Leipzig.

Zum operativen Spektrum gehören arthroskopische Operationen am Handgelenk, Schultergelenk, Kniegelenk und Sprunggelenk sowie der endoprothetische Ersatz am Sprunggelenk, Kniegelenk oder Hüftgelenk.

Weitere Informationen unter: Fusschirurgie unser Spezialgebiet

Welche Eingriffe führen wir häufig unter ambulanten Bedingungen durch?

Dabei handelt es sich um eine Reizung bzw. entzündliche Reaktion der Ansatzstelle der Streckmuskulatur des Unterarmes und der Hand an der Außenseite des Ellenbogengelenkes. Die Ursache liegt in einer Überbeanspruchung des Unterarmes oder der Hand durch einseitige monotone Tätigkeiten wie beim Tennisspiel (deshalb der Name). Aber auch Tätigkeiten wie anhaltende Nutzung der Computermaus, ungewohnte handwerkliche oder berufliche monotone Arbeiten führen zu dieser schmerzhaften Erkrankung. Sie gehört zu den Ansatztendinosen und der Schmerz konzentriert sich dort, wo die Sehnen der Unterarmmuskulatur am Oberarm ansetzen.

Nach Ausschöpfung der konservativen Maßnahmen (Physiotherapie, Bandagen, Medikamente, extrakorporale Stoßwellentherapie) kann bei hohem Leidensdruck eine Operation zur Entlastung der überbeanspruchten Sehnenanteile durchgeführt werden.

Nach einem 7 cm langen Hautschnitt wird das darunterliegende Fettgewebe durchtrennt und der Sehnenansatz der Streckmuskulatur freigelegt. Die Sehne wird eingekerbt und von der Knochenhaut abgelöst. Anschließend wird mittels Elektrokoagulation eine Denervierung durchgeführt, um eine erneute Einsprossung von schmerzhaften Nervenfasern zu vermeiden. Das Gewebe wird schichtweise verschlossen und eine Drainage eingelegt. Um nach der Operation eine Überlastung zu vermeiden, legen wir bis zum Fadenzug am 10 Tag nach der Operation eine Oberarmgipslonguette an.

Die Ursachen für die Nervenstrukturen an den disponierten Stellen des Armes können vielfältig sein. Neben beruflichen Belastungen sind Aktivitäten im Alltag verantwortlich, ebenso entzündliche und verschleißbedingte Veränderungen an Hand- und Ellenbogengelenk.

Beim Karpaltunnelsyndrom kommt es zur Druckschädigung des Mitelhandnervens. Nach erfolgloser nächtlicher Ruhigstellung und bei positiver neurologischer Untersuchung wird die Erwägung zur Operation gezogen. Wir führen die Operation offen über einen Hautschnitt in Höhe des Handgelenkes handflächenwärts durch, um eine ungehinderte Sicht auf den Nerven zu haben. Das querverlaufende Handwurzelband wird unter Schonung des Nervens vollständig durchtrennt. Nach Wundverschluß und Verband erfolgt die Anlage einer kurzen Gipslonguette zur Ruhigstellung von Handgelenk und Wunde.

Der Nervus ulnaris (=“Ellennerven“) verläuft kleinfingerseitig am Ellenbogengelenk durch eine Knochenrinne und ist dort aufgrund seiner oberflächlichen Lage extrem druckempfindlich, bezeichnet auch als „Musikantenknochen“. Durch Zug- oder Druckbelastungen kann es an dieser Stelle zur Einengung bzw. Druckschädigung des Nervens kommen. Eine weitere Druckschädigung des Nervens ist im Durchtrittskanal in Höhe der Handwurzel möglich, bezeichnet als Loge de Guyon-Syndrom. Ursächlich können Überbeine sein, des Weiteren langandauernde Druckbelastungen, z.B. beim Fahrradfahren, Kampfsportarten oder auch Nutzung von Unterarmgehstützen.

Nach der Durchführung neurologischer Diagnostik zur Sicherstellung der Höhenlokalisation der Druckschädigung und Indikation zur Operation erfolgt ein bogenförmiger Schnitt.

Unter Schonung von anliegenden Gefäßen und vom Ulnarisnerven abgehenden kleineren Nerven und des Nerven selber wird am Ellenbogen die langstreckige Entlastung durchgeführt. Nach der Operation wird eine Oberarmlonguette zur Ruhigstellung angelegt, die wir bis zur Entfernung des Nahtmateriales belassen, maximal 12 Tage.

In Höhe des Handgelenkes wird als Zugang ebenfalls ein bogenförmiger Schnitt gewählt und der Nerv in seiner sichtbaren Ausdehnung in dieser Höhe entlastet. Eine kurze Gipslonguette nach abgeschlossener Operation sorgt für eine Ruhigstellung des Handgelenkes bis zum Wundabschluß nach 10 Tagen.

Bei einem schnappenden Finger handelt es sich um eine verschleißbedingte Erkrankung der Fingersehne am Fingergrundgelenk handflächenseitig. Durch die knotige Verdickung der Sehne ist ein Gleiten durch das die Sehne umspannende Ringbandes behindert und blockiert die Bewegung. Durch eine ruckartige Bewegung des Fingers wird die Blockade gelöst.

Bringt die konservative Therapie (Medikamente, Physiotherapie, Injektionen) keine Linderung oder ist die Veränderung soweit fortgeschritten, dass der betroffene Finger nur mit Unterstützung gebeugt und gestreckt werden kann, ist ein operatives Vorgehen zur Entlastung des Gewebes angeraten.

Mit einem ca. 1 cm langen Schnitt in der Handinnenseite wird die operative Eröffnung der Sehnenscheide bzw. des Ringbandes durchgeführt. Damit wird das mechanische Hindernis beseitigt und die gereizte Sehne entlastet. Die Sehne kann wieder normal gleiten. Nach der Operation kann der Finger sofort bewegt werden.

Selten findet man solche knotigen Veränderungen auch an fußsohlenwärts gelegenen Beugesehnen der Zehen. Es gilt ein gleiches Vorgehen wie an den Fingern.

In Höhe des Handgelenkes treten Veränderungen am 1. Strecksehnenfaches des Daumens auf (=Tendovaginitis stenosans de Quervain), wo es zur einengenden Entzündung der Sehnen des kurzen Daumenstreckmuskels und des langen Daumenabspreizmuskels kommt. Das Sehnenfach liegt auf einem Knochenhöcker der Speiche nahe der Daumenbasis. Bei Versagen der konservativen Therapie erfolgt über einen 3-4 cm langen Hautschnitt unter Schonung der Nerven- und Gefäße eine Darstellung des Strecksehnenfaches. Nach der Spaltung des einengenden Sehnenfaches ist ggfs. noch eine Spaltung des Sehnenfaches der beiden Muskeln erforderlich, mitunter werden entzündliche Veränderungen des Sehnengleitgewebes (Synovialis)durchgeführt. Nach Abschluß der Operation ist eine Bewegung des Daumens sofort erforderlich, um ein erneutes Verkleben der Gewebestrukturen zu vermeiden.

Die Abnutzung im Daumensattelgelenk (=Gelenk zwischen dem 1. Mittelhandknochens und dem Vieleckbein) führt zu einer schmerzhaften Bewegungsstörung, Belastungseinschränkung und später zu Schwellung und Fehlstellung im Gelenk.

In fortgeschrittenen Fällen, bei hohem Leidensdruck und nach Versagen der konservativen Therapie ist ein operatives Vorgehen zu erwägen. Die von uns durchgeführte Operation ist die Resektionsarthroplastik. Über einen 5 -6 cm langen Schnitt wird unter schrittweisem Vorgehen das Vieleckbein als Gelenkpartner entfernt. Um eine Verkürzung des Daumens zu vermeiden und eine Stabilität zu erreichen, wird über eine Sehnenaufhängung und Bohrung im 1. Mittelhandknochen eine Aufhängung des Daumens durchgeführt. Nach Wundverschluß erfolgt die Anlage einer Gipslonguette in Abspreizhaltung des ganzen Daumens, die für 3 Wochen verbleibt. Anschließend empfehlen wir nach Verordnung einer weichen Orthese diese für weitere 3 Wochen zu tragen und zusätzlich erfolgt Ergo- oder Physiotherapie.

Der Schleimbeutel am Ellenbogen ist im Normalfall ein kleines Polster zwischen Knochen und Haut. Seine Funktion liegt in der Verhinderung des Aneinanderreibens von Sehnen, Muskeln und Knochen. Bei verstärkter Druckbelastung, z.B. bei anhaltendem Abstützen mit dem Ellenbogen auf dem Schreibtisch, oder bei mechanischer Überbeanspruchung durch körperliche schwere Arbeit bzw. durch ungewohnte körperliche Arbeit wird eine Schwellung = entzündlicher Reizzustand mit Rötung und Flüssigkeitsansammlung hervorgerufen. Aber auch unfallbedingte Ursachen (Knochenbruch, Prellung) und entzündliche Gelenkerkrankungen (Rheuma, Gelenkentzündung im Rahmen einer Schuppenflechte) bewirken eine Schwellung des Ellenbogenschleimbeutels.

Versagen entzündungshemmende und abschwellende Maßnahmen wie Kühlung, Medikamente (= Ibuprofen oder Diclofenac), Ruhigstellung des Gelenkes und tritt die Schleimbeutelentzündung immer wiederkehrend auf oder liegt die Ursache in einer bakteriell bedingten Schleimbeutelentzündung, ist eine Operation zu überdenken. Bei dem Eingriff wird über einen bogenförmigen Schnitt der Schleimbeutel vollständig entfernt und zur feingeweblichen Untersuchung eingeschickt. Nach ausgiebiger Spülung und Einlage einer Drainage sowie dem Wundverschluß wird zur Gelenkruhigstellung eine Gipslonguette angelegt, die bis zum Fadenzug belassen wird. Liegt eine bakterielle Entzündung vor, erfolgt ein Abstrich zur weiteren Abklärung, um eine gezielte Antibiotikagabe durchführen zu können.

In unserem Körper finden sich an zahlreichen Stellen Schleimbeutel, die wie oben beschrieben sich verändern können. Allerdings lassen sie sich nicht in einer ambulanten Operation entfernen, sondern bedürfen einer Operation unter stationären Bedingungen.

Ein Ganglion (= Überbein) findet sich am häufigsten im Bereich des Handgelenkes und der Hand, seltener ist es am Fuß oder Kniegelenk lokalisiert. Es zählt zu den gutartigen Tumoren als weiche bis prallelastische Schwellung. Ausgehend von den Gelenkkapseln oder Sehnenscheiden kann es eine runde- kugelige oder sackförmige Form annehmen und ist über einen Stiel mit diesen Strukturen verbunden.
Eine eindeutige Ursache ist unbekannt. Diskutiert werden vordergründig anlagebedingte lokale Schwachstellen an den Gelenkkapseln oder Sehnenscheiden. Die im Gelenk oder in den Sehnenscheiden produzierte Flüssigkeit füllt infolge der Drucksteigerung das Ganglion und es findet sich eine klare bis gallertartige Flüssigkeit.

In der Regel gilt es, den Verlauf abzuwarten. In vielen Fällen verschwindet ein Ganglion von alleine. Aber es findet sich auch ein schwankender Verlauf mit Zu- und Abnahme der Gangliongröße. Eine Operation wird geplant, wenn Schmerzen, Einklemmungen bei Bewegung im Gelenk oder eine deutliche Größenzunahme des „Überbeines“ auftreten.

Bei der Operation wird nach Eröffnung der Haut entlang der Strukturen des Ganglions bis zur Darstellung des Stieles vorgegangen. Nach Entfernung des Ganglions wird der Stiel weitgehend verfolgt und mittels einer Tabaksbeutelnaht fest verschlossen, um ein erneutes Auftreten des Ganglions zu vermeiden. Nach Wundverschluß erfolgt eine Ruhigstellung mittels einer Gipslonguette bis zur vollständigen Wundheilung, mindestens bis zum 10. Tag nach der Operation.

Die hier beschriebenen von uns ambulant durchgeführten Operationen werden durch den mit uns zusammenarbeitenden Narkosearzt in einer Regionalanästhesie durchgeführt, worüber wir Sie in unserem vorbereitenden Aufklärungsgespräch zur Operation beraten.

Ihre Spezialisten
für diese Behandlungsmethode

Dr.med. Markus Blüthner

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Dr. med. Matthias Gresens

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Dr. med. Babett Döhnert

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Leipziger Gesundheitsnetz

T 0341 / 3084730
F 0341 / 308473123
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